Die Augen sind komplexe Organe, die aus vielen wichtigen Teilen bestehen. Bei der Betrachtung unserer Umgebung sind wir in hohem Maße von der Fähigkeit unserer Augen abhängig, das Licht zu brechen. Das von Objekten ausgestrahlte Licht durchdringt die Hornhaut und die Linse, die das Licht so brechen bzw. biegen, dass es gebündelt auf die Netzhaut fällt, um im Gehirn ein bestimmtes Bild entstehen zu lassen. Durch Änderungen der Augenform entstehen Brechungsfehler, die zu Fehlsichtigkeiten führen. 

 

Die Sicht verzerrende Brechungsfehler

 

Astigmatismus, Myopie (Kurzsichtigkeit), Weitsichtigkeit und Alterssichtigkeit sind verschiedene Formen von Brechungsfehlern der Augen, die bei allen Menschen vorkommen können, die jedoch oft genetisch bestimmt sind. Diese Brechungsfehler entstehen durch Probleme mit der Form der Hornhaut oder Linse, einem zu lang oder zu kurz gewachsenem Augapfel oder einfach durch die allgemeine Alterung der Augen. 

 

Weltweit sind unbehandelte Brechungsfehler die Hauptursache für eine Beeinträchtigung des Sehvermögens und die zweithäufigste Ursache für Erblindung, stellte eine kürzliche Studie fest. Probleme mit dem Sehvermögen müssen ernst genommen und korrigiert werden, da schlechtes Sehen zu einem Verlust von Beschäftigungsmöglichkeiten, weiteren Gesundheitsproblemen wie Kopfschmerzen und Anspannung und einer beeinträchtigten Lebensqualität führen kann. Laut Schätzung der 2020 Vision Loss Expert Group in einer Studie, die in The Lancet veröffentlicht wurde, leiden über 86 Millionen Menschen weltweit unter einer mäßigen oder schweren Sehbeeinträchtigung aufgrund unkorrigierter Brechungsfehler. 

 

Bei der Arbeit kann eine schlechtes Sehvermögen zu einer geringeren Produktivität und höheren Fehlerwahrscheinlichkeit führen. Nach Schätzung der US-amerikanischen Arbeitsschutzbehörde Occupational Safety and Health Administration (OSHA) können Augenverletzungen am Arbeitsplatz jedes Jahr zu Kosten in Höhe von 300 Millionen US-Dollar aufgrund eines Produktivitätsverlusts, medizinischer Behandlungskosten und Arbeitnehmerentschädigung führen. Eine Beeinträchtigung des Sehvermögens kann auch zu schwerwiegenden Folgen führen, von Augenverletzungen bis hin zu langfristigen Schäden und Blindheit. Arbeitnehmer sind häufig von einem guten Sehvermögen abhängig, um ihre Arbeit entsprechend ihren besten Fähigkeiten auszuführen.

Astigmatismus

 

Astigmatismus ist ein häufiger Brechungsfehler der Augen, der sich aus einer abnormen Form der Hornhaut oder der Linse ergibt. Bei dieser Erkrankung bündelt das Auge das Licht nicht gleichmäßig auf der Netzhaut, sodass der Brennpunkt verzerrt ist. Dies führt dazu, dass nahe oder weiter entfernte Objekte verschwommen oder verzerrt erscheinen. 

 

Menschen mit Astigmatismus können auch Probleme mit der Nachtsicht haben oder müssen die Augen zusammenkneifen, um klar zu sehen. Er kann auch kombiniert mit Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit auftreten. Astigmatismus kann angeboren sein oder sich später im Leben entwickeln. Für die Untersuchung, ob ein Astigmatismus vorliegt, kann eine Augenhintergrund-Untersuchung genutzt werden. Zum Glück kann Astigmatismus mit Korrekturbrillen korrigiert werden. Wenn er jedoch nicht behandelt wird, kann er zu Kopfschmerzen und einer Überlastung der Augen führen.

Myopie – Kurzsichtigkeit 

 

Myopie ist ein Brechungsfehler, durch den entfernte Objekte unscharf oder verschwommen erscheinen. Sie wird allgemeinsprachlich als Kurzsichtigkeit bezeichnet, da Näheres leichter zu erkennen ist. Myopie entsteht durch Probleme mit der Form der Hornhaut oder Linse oder einem zu länglich gewachsenen Augapfel. Dadurch werden die gebrochenen Lichtstrahlen vor der Netzhaut gebündelt statt auf ihr. Zu den Symptomen gehören Probleme beim Erkennen von Gegenständen, die sich weit entfernt befinden, überlastete Augen und das Zusammenkneifen der Augen, um besser zu sehen. 

 

Für Myopie gibt es eine genetische Veranlagung – Angehörige derselben Familie leiden häufig unter den gleichen Sehproblemen. Aber auch die Wirkung der visuellen Umgebung spielt eine Rolle. Myopie tritt in der Regel zum ersten Mal bei Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren auf und verschlimmert sich dann bei zunehmendem Alter. Die Anzahl der Menschen mit Myopie hat weltweit rasch zugenommen.

 

Eine ausgeprägte Myopie, die zu einer schweren Kurzsichtigkeit führt, kann für die Betroffenen das Risiko weiterer Krankheiten wie  Netzhautablösung, Glaukom, Katarakte oder Makuladegeneration bedeuten. Korrekturbrillen helfen bei der Korrektur von Myopie, indem sie dafür sorgen, dass die Bündelung auf der Netzhaut stattfindet. Durch die richtige Augenversorgung sollte sowohl die Fernsicht korrigiert als auch die Belastung bei näheren Objekten reduziert werden. Menschen mit Myopie bevorzugen oft Brillen, da sie bei bestimmten Aktivitäten, wie Lesen oder Arbeiten am Computer, auf- bzw. abgesetzt werden können.

Hyperopie – Weitsichtigkeit

 

Im Gegensatz zur Myopie sorgt Hyperopie dafür, dass nahe Objekte unscharf erscheinen und weiter entfernte Objekte leichter zu sehen sind. Die allgemein als Weitsichtigkeit bekannte Hyperopie verursacht, dass der Brennpunkt der einfallenden Lichtstrahlen hinter der Netzhaut liegt. Menschen mit Weitsichtigkeit können Probleme beim Lesen haben oder unter Augenbelastung und Kopfschmerzen leiden. Es kann auch zu Schmerzen oder einem Brennen um die Augen kommen, besonders beim Versuch, sich längere Zeit auf etwas zu fokussieren. 

 

Im Unterschied zur Myopie kommt es oft vor, dass Weitsichtigkeit bereits von Geburt an auftritt, die Betroffenen jedoch erst Sehprobleme bekommen, wenn sie älter werden. Manche Erwachsene mit Hyperopie können sowohl Probleme bei der Nah- als auch bei der Fernsicht haben. Hyperopie wird mit konvexen Korrekturgläsern korrigiert, die zum Rand hin dünn und in der Mitte dicker sind, um das Sehvermögen wiederherzustellen.

Presbyopie – altersbedingte Schwierigkeit beim Fokussieren von Objekten in der Nähe (Alterssichtigkeit)

 

Die drei obigen Brechungsfehler betreffen nicht jeden Menschen, aber jeder kann Presbyopie entwickeln, in der Regel nach einem Alter von 45 Jahren. Wenn wir altern, wird die Linse unserer Augen härter und kann nicht mehr so gut fokussieren. 

 

Presbyopie ist die am weitesten verbreitete Ursache von Fehlsichtigkeit – unter ihr leiden ca. 510 Millionen Menschen weltweit. Menschen mit diesem Brechungsfehler haben Schwierigkeiten, nahe Objekte wie einen Computer-Bildschirm zu sehen, und es kann bei ihnen zu Kopfschmerzen und einer Überanstrengung der Augen kommen. 

 

Zur Behandlung von Presbyopie werden Korrekturbrillen mit progressiven oder photochromen Gläsern verwendet. Bifokalbrillen sind zweigeteilt, wobei die obere Hälfte für die Fernsicht und die untere Hälfte zum Lesen gedacht ist. Bei Trifokalbrillen gibt es einen Extrabereich für mittlere Entfernungen, beispielsweise bei der Nutzung eines PCs oder Tablets.

Behandlung von Brechungsfehlern mit Korrekturbrillen

 

Brechungsfehler betreffen jeden Menschen, sie jedoch unkorrigiert zu lassen, kann zu einer Reihe negativer Auswirkungen führen, darunter Gesundheitsproblemen. Sehprobleme am Arbeitsplatz können zu Unfällen, Verletzungen und langfristigen Auswirkungen auf das Leben und die Karriere von Arbeitnehmern führen. 

 

 

Durch Fortschritte in der Augenversorgung entstanden eine Reihe von Optionen mit Korrekturgläsern für Menschen mit Brechungsfehlern, sodass Sehbehinderungen reduziert und mehr Produktivität sowie eine bessere Lebens- und Arbeitsqualität erzielt werden können. Unternehmen können hier einiges bewirken. Sie können das Wohlbefinden und die Produktivität der Arbeitnehmer verbessern, indem sie mit Korrekturbrillenprogrammen Sehbehinderungen behandeln.

 

 

KORREKTURGLÄSER